Fridays-for-Future haben die Wirkungskraft sozialer Bewegungen in jüngster Zeit unter Beweis gestellt. Doch wo liegen die Wurzeln des (deutschen) Umweltaktivismus? Der HNU-Wissenschaftler Jens Boscheinen und Laurens Bortfeldt von der Hochschule Biberach liefern eine Retrospektive zentraler Umwelt- und Ökologiebewegungen in Deutschland und verbinden dies mit einer Analyse der gegenwärtigen Fridays-for-Future-Bewegung.
Greta Thunberg und der Fridays-for-Future-Bewegung ist gelungen, was andere Umweltaktiven jahrzehntelang an- und umtrieb: Ihre Forderungen nach einer Priorisierung des Klimaschutzes finden nicht nur gesellschaftlichen Rückhalt, sondern auch in der Politik Gehör. Was macht diese Bewegung so besonders und wie gelang es ihr, eine gesamte Generation zu mobilisieren? Dieser Frage gingen Jens Boscheinen (Hochschule Neu-Ulm) und Laurens Bortfeldt (Hochschule Biberach) bereits in der ersten deutschlandweiten Untersuchung über die deutschen Fridays-for-Future-Aktiven nach.
In ihrer jüngst erschienenen Publikation „Umwelt- und Ökologiebewegungen. Ein Überblick“ gehen die Wissenschaftler einen Schritt weiter: Sie zeichnen ein umfassendes, zeithistorisch gerahmtes Bild des deutschen Umweltaktivismus und analysieren vor diesem Hintergrund die Strukturen und Motive der Fridays-for-Future-Bewegung von den Anfängen in Schweden bis zur heutigen weltweiten Aktivenszene. Unter Einbezug der rezenten Bewegungsforschung zeigen Boscheinen und Bortfeldt, inwiefern Umweltbewegungen als soziale Bewegungen verstanden werden können und inwieweit Fridays-for-Future gesellschaftliche und politische Einflussnahme in Deutschland entwickeln konnte und kann. „Umwelt und Ökologiebewegungen. Ein Überblick“ ist soeben in der Reihe Springer essentials veröffentlicht worden.
Die Autoren
Jens Boscheinen (M. A.) arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschulleitung und im Projekt CSR Innovation Circle im Verbundprojekt InnoSÜD (Forschungsvorhaben „Innovative Hochschule“) an der Hochschule Neu-Ulm. Er promoviert am Institut für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm.
Laurens Bortfeldt (M. Sc.) arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gebäude- und Energiesysteme im Projekt Transfer Forschungsergebnisse transdisziplinär in der Energiewende im Verbundprojekt InnoSÜD (Forschungsvorhaben „Innovative Hochschule“) an der Hochschule Biberach.