
RELEVANZ UND ZIELE
Für die Entwicklung von Biopharmazeutika sind sichere, robuste und effiziente Produktionsprozesse eine wesentliche Voraussetzung. Wichtige Innovationstreiber sind hier neben Industrie 4.0 und der Digitalisierung auch die PAT-Initiative der FDA, wodurch Prozessverständnis und Prozessqualität stärker in den Fokus rücken und neue Technologien und Prozessformate immer größere Bedeutung erlangen. In diesem Zusammenhang ist ein effizienter Transfer neu entwickelter prozessrelevanter Technologien in bestehende Prozessformate sowie die Realisierung neuer Prozessformate mit diesen Technologien wichtig, stellt aber gleichzeitig eine große Herausforderung dar.
Ziel dieser Maßnahme ist daher die Etablierung einer Technologieplattform zur Entwicklung moderner innovativer Prozessformate. Wesentlicher Schwerpunkt soll dabei die Entwicklung kontinuierlicher Prozesse sowohl für etablierte, als auch für neue Produktformate, wie z.B. Fusionsproteine, VLPs oder Exisomen sein. Weitere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Prozessmodellierung, Prozessmonitoring, In-Prozess-Kontrolle, Single-Use-Technologien und Scale-Up. Die Plattform soll einen effizienten Know-How- und Technologietransfer von Ergebnissen der anwendungsorientierten Forschung in die industrielle Praxis ermöglichen. Dies soll im Rahmen von Transfer- und Entwicklungsprojekten erfolgen, die gemeinsam mit den Anwendern / Industriepartnern durchgeführt werden.

VORHABEN
Das geplante Vorhaben schafft die organisatorischen und personellen Voraussetzungen zum Aufbau eines „Next Generation Process Technologies“ Labors, einer
Plattform, die den Transfer neu entwickelter Technologien aus allen Bereichen der biotechnologischen Prozesskette (von der Entwicklung der Expressionssysteme über die Prozessentwicklung bis zur Produktisolierung)
in die industrielle Anwendung gezielt ermöglicht. Dafür wird zunächst ein Bereich zur Implementierung geeigneter Prozess-Tools aufgebaut werden, wobei folgende Schwerpunkte gesetzt werden sollen:
- Etablierung einer Toolbox zur Modulation von Zellsystemen durch Überexpression und Knock-Out
- Etablierung einer Methoden-Toolbox zur Analytik prozessrelevanter Partikel (Zellen, Exosomen, Viren, VLPs, Aggregate etc.)
- Implementierung von Methoden zum In-Line-Monitoring komplexer Parameter in Upstream- und Downstream-Prozessen (Fluoreszenz, Raman, MIR)
- Etablierung einer Methoden-Toolbox zur physikalischen, chemometrischen und numerischen Modellierung von Upstream- und Downstream-Prozessen
- Aufbau von Modulen für die kontinuierliche Chromatographie (SMB, PCC)
Basierend auf diesen Toolboxen wird anschließend ein Bereich zur Entwicklung moderner Prozessformate mit folgenden Schwerpunkten aufgebaut:
- Entwicklung von kontinuierlichen Prozessformaten (Upstream und Downstream)
- Entwicklung moderner Hybrid-Prozesskonzepte (Upstream und Downstream)
- Entwicklung von Prozessformaten für Single-Use-Anlagen
- Etablierung einer Scale-Up-Unit

TRANSFERFORMATE
Die „Next Generation Process Technologies“ Plattform stellt als Open Lab die notwendige technische Infrastruktur bereit, um die Überführung von Wissen und Technologien in unternehmerisch und gesellschaftlich nutzbare, marktgerechte Lösungen im Bereich der Bioprozesstechnik zu ermöglichen.
Adressaten dieser Maßnahme sind daher die Biotechnologieunternehmen der Region, denen die Plattform für transdisziplinäre Entwicklungs- und Transferprojekte zur Verfügung steht.

EFFEKTE
Folgende Effekte sollen durch die Etablierung von „Next Generation Process Technologies“ erreicht werden:
- Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums für moderne Bioprozessentwicklung
- Anlaufstelle für Startups und KMUs
- Outsourcing-Option für Entwicklungsprojekte der biopharmazeutischen Industrie
- Enge und nachhaltige Vernetzung von Hochschulforschung und Industrieanwendung
- Schneller Transfer technischer Innovationen in die Unternehmen
- Möglichkeit für Industriekonsortien, gemeinsame Projekte zu bearbeiten
- Ideales Ökosystem für Neugründungen im Bereich Bioprozessentwicklung

KOMPETENZEN
Die Hochschule Biberach verfügt über Arbeitsgruppen mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Zelllinienentwicklung, Prozessentwicklung und –optimierung sowie Produktisolierung, die ihre Kompetenzen zum Aufbau der „Next Generation Process Technologies“ – Plattform bündeln.
Dies ermöglicht die Etablierung einer Technologieplattform, die alle wesentlichen Bereiche der biotechnologischen Prozesskette abdeckt.

TEAM
Prof. Dr. Friedemann Hesse, Prof. Dr. Sibylle Ebert, Prof. Dr. Hans Kiefer, Prof. Dr. Kerstin Otte, Dr. Jakob Birke, Dr. Yu-Wei Shieh, Hochschule Biberach

AKTIVITÄTEN
Wissenschaft in 360 Grad: Virtueller Rundgang durch InnoSÜD-Labor Viral Vector Core Facility
Für den virtuellen Laborrundgang haben sich zwei InnoSÜD-Teilprojekte der Uni Ulm und der Hochschule Neu-Ulm zusammengetan, um den neuen Therapieansatz der Viralen Vektoren zu erklären.
26.9.2019: Internationale Konferenz „Urbanes Land“ – Wie sieht nachhaltige Planung außerhalb der großen Stadtzentren aus?
Eine interdisziplinäre und internationale Konferenz beleuchtet das sogenannte „urbane Land“: Regionen zwischen Metropolen und dem ländlichen Raum. Die Anmeldung ist ab jetzt möglich.
Save the Date: Erster Innovations-Kongress, 09.05.2019
„Die Intelligente Mobilität von morgen“: So lautet das Thema des ersten Innovations-Kongress der Technischen Hochschule Ulm und der Innovationsregion Ulm.
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Im InnoSÜD-Teilprojekt "CITIS - Cooperative IT Innovation Circle" der Hochschule Neu-Ulm kommen Unternehmen zusammen, um gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln. Im Oktober 2018 trafen sie sich dazu zu einem ersten Kreativ-Workshop im Oktober im Vöhlinschloss in...
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Foto: (v.l.n.r.): Prof. Dr.-Ing. Thomas Vogel (Rektor Hochschule Biberach), Prof. Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff (Hochschule Biberach), Prof. Dr. Marianne von Schwerin (Prorektorin Hochschule Ulm), Prof. Dr. André Bleicher (Prorektor Hochschule Biberach), Prof. Dr....
31. März 2021: IDT Open Lab #5 „KI – Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts“
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Rückblick: 10. Gründer*innen-Lunch mit Live Coaching zum Thema „Tell your Story!“
Im Rückblick zum 10. Gründer*innen-Lunch gibt Ausgründungsmentorin Dr. Birgit Stelzer Tipps rund um die Themen Pitching und Storytelling.
Start der Deutschen 3D-Druck-Challenge 2021
3D-Druck-Begeisterte müssen zur Teilnahme ein 3D-gedrucktes Produkt und einen Businessplan zur Vermarktung erstellen. Bewerbung von 1. März bis 31. Mai 2021.
InnoSÜD-Wissenschaftler im Porträt: Laurens Bortfeldt und Jens Boscheinen unterstützen Unternehmen und Kommunen beim Thema Nachhaltigkeit
Womit beschäftigen sich die Forschenden in InnoSÜD, was treibt sie an und wie kann man mit ihnen zusammenarbeiten? Hier stellen sie sich vor.
Austausch rund um agiles Arbeiten und Scrum: Virtuelle Roundtables im Frühjahr 2021
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proTHU-Mentoringprogramm für Studierende der InnoSÜD-Hochschulen: Bewerbung noch bis 1. März | Expertise und Erfahrung von Mentor*innen aus der Praxis
Der Förderverein proTHU der Technischen Hochschule Ulm organisiert ein Mentoringprogramm, bei dem Studierende ab dem 3. Semester ein Jahr lang von einer erfahrenen Führungskraft begleitet werden und an deren Erfahrungen teilhaben. Teilnehmen können Studierende aller InnoSÜD-Hochschulen.
Pro’s & Corona – Karten auf den Tisch | 4. März 2021: Austausch und gegenseitige Unterstützung für Gründer*innen in der Corona-Krise
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25. Februar 2021 | 10. InnoSÜD Gründer*innen-Lunch mit Live-Coaching: Tell your Story!
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