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RELEVANZ UND ZIELE

Im Zeitalter rasanten biomedizinischen Fortschritts gewinnen sogenannte „Advanced Therapy Medicinal Products“ (ATMPs) zunehmend an Bedeutung für die personalisierte Behandlung von Patienten. Zu diesen innovativen biologischen Therapieansätzen zählen Gentherapie, Zelltherapie, Gewebe-Engineering und die Behandlung mit rekombinant erzeugten therapeutischen Proteinen. 

Der Transfer von Nukleinsäuren in Zielzellen spielt bei diesen Technologien eine entscheidende Rolle. Virale Vektoren sind derzeit das beste Mittel für einen effizienten Gentransfer in anderweitig schwer erreichbaren Zielzellen bzw. Zielgewebe. Trotz der Relevanz viraler Vektoren mangelt es besonders kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMUs) und akademischen Laboren oft am Know-How zu ihrer Herstellung in der erforderlichen hohen Qualität. Diese Lücke soll durch die Etablierung einer Viral Vector Core Facility geschlossen werden.

VIRTUELLE LABORFÜHRUNG

Wie der Therapie-Ansatz funktioniert und wie die Herstellung der viralen Vektoren im Labor vor sich geht, erklärt das Forschungsteam auch in einem 360°-Video vor Ort im Labor der Viral Vector Core Facility. Entstanden ist das 360°-Video in Kooperation mit dem InnoSÜD-Teilprojekt „Mixed Reality-Konzepte“ an der Hochschule Neu-Ulm.

Mithilfe der Maus oder der Pfeile im Video kann man sich auch ohne Virtual Reality-Brille durch die 360 Grad-Ansicht bewegen.

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VORHABEN

Mit der Etablierung einer Viral Vector Core Facility möchten wir eine kompetente Anlaufstelle schaffen, die akademische und industrielle Klienten berät und passende virale Vektoren maßgeschneidert produziert. 

Innerhalb eines engen Zusammenspiels der Kooperationspartner sollen Standard Operation Procedures (SOPs) entwickelt werden, die ein standardisiertes und skalierbares Verfahren zur Produktion, Aufreinigung und Qualitätskontrolle von adenoviralen (AdV), adeno-assoziierten (AAV) und lentiviralen (LV) Vektoren ermöglichen.

EFFEKTE

Kurzfristig angestrebte Ergebnisse sind valide SOPs zur Herstellung der oben genannten viralen Vektoren und deren Verwendung in verschiedenen Systemen sowie die Arbeit an innovativen Vektorformaten. Mittelfristige Ergebnisse stellen die Skalierbarkeit und der Transfer in die Industrie dar. Langfristiges Ziel ist die Etablierung eines „Open labs“, das insbesondere virale Vektoren in bekannten und neuen Formaten zur Verfügung stellt, um folgende Effekte zu bewirken:

  1. Solidere Forschungs- und Entwicklungsergebnisse durch Arbeit mit standardisiertem Ausgangsmaterial
  2. Eigene Innovationen im Produktions- und Prozessbereich
  3. Eine beschleunigte Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse
  4. Eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit des akademischen und wirtschaftlichen Sektors
  5. Ein beschleunigter Transfer von akademischen Innovationen in die Pharmaindustrie
  6. In der Region für diesen Bereich eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Reputation und wissenschaftlichen sowie wirtschaftlichen Attraktivität

TRANSFERFORMATE

Die Viral Vector Core Facility ist primär als Entwicklungslabor angedacht, wird jedoch in Kooperation mit der pharmazeutischen Biotechnologie (Hochschule Biberach) auch Elemente eines Skalierungslabors aufweisen um industriellen Ansprüchen gerecht zu werden. 

Als „Open Lab“ möchte die Core Facility Teil einer technischen Infrastruktur sein, die den bidirektionalen Transfer von Innovationen und Technologien zwischen biomedizinisch orientierten akademischen und industriellen Institutionen in der Region fördert. Hierbei werden insbesondere Kooperationen mit industriellen Partnern wie regionalen forschenden Pharma-Unternehmen, CMOs, KMUs und Ausgründungen der Universität Ulm oder Hochschule Biberach angestrebt.

KOMPETENZEN UND KOOPERATIONSPARTNER

Die Abteilung Gentherapie der Universität Ulm verfügt bisher über umfassende Expertise in der Produktion und Modifikation adenoviraler Vektoren, ferner auch in der Produktion von AAV Vektoren in kleinem Maßstab. Die Abteilung Pharmazeutische Biotechnologie der Hochschule Biberach ist hingegen spezialisiert auf Prozessentwicklung und Skalierung. 

Damit bilden die Abteilungen eine ideale Kombination aus wissenschaftlich fundiertem Know-How zur Vektorproduktion vom experimentellen Pilotmaßstab bis hin zum standardisierten industriellen Maßstab. Das Portfolio an ATMPs wird ergänzt durch mesenchymale Stromazellen, die GMPkonform durch die universitäre Abteilung für Transfusionsmedizin entwickelt werden.

TEAM

Prof. Dr. Stefan Kochanek, Dr. Astrid Kritzinger, Robin Nilson, Universität Ulm

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