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VOM FEIND ZUM FREUND – VIREN IN DER MEDIZIN

14. JULI 2022 | AB 17:30 | STADTHAUS ULM

Viele erworbene oder vererbte Krankheiten lassen sich derzeit mit Medikamenten nicht oder nur unzureichend behandeln. Darunter fallen neben unterschiedlichen Krebsleiden auch seltene immunologische, neurologische und Stoffwechsel-Erkrankungen.
Aus einem immer besseren und genaueren Verständnis der molekularen Ursachen vieler Krankheiten entwickelt sich gerade eine neue Generation biologischer Wirkstoffe. Diese neuartigen komplexen Biopharmazeutika auf der Basis von Viren oder Zellen werden die Art und Weise, wie wir Krankheiten behandeln, grundlegend verändern. Mit dieser nächsten Generation biologischer Wirkstoffe geht eine bislang unerreichte klinische Präzision einher

Die Impfstoffentwicklung in der Corona-Pandemie sowie die teilweise spektakulären Erfolge der letzten Jahre in der Gen- und Zelltherapie haben gezeigt, welches Potential virus-basierte Biopharmazeutika besitzen. Ihrer vielversprechenden medizinischen Anwendung stehen aber auch große Herausforderungen auf dem Weg in die Gesundheitsversorgung gegenüber.

Was macht neuartige biologische Wirkstoffe so besonders? Welchen Nutzen bieten sie den Patient:innen? Und sind sie sicher? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt unserer Veranstaltung „Vom Feind zum Freund – Viren in der Medizin“ am 14. Juli 2022 im Stadthaus Ulm.

Mit Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen und einer Ausstellung führten unsere Podiumsgäste und die zahlreichen Teilnehmer:innen einen offenen Dialog über neuartige medizinische Therapien. Mit dabei waren:

Prof. Dr. Toni Cathomen
Direktor, Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie, Universitätsklinikum Freiburg
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie e.V.

Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin
Ärztlicher Direktor, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Ulm

Dr. Lea Krutzke
Arbeitsgruppenleiterin, Abteilung für Gentherapie, Universitätsklinikum Ulm

Minister Manfred Lucha, MdL
Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Baden-Württemberg

Robert Mader
Vorstand, Mukoviszidose Förderverein Ulm e.V.

Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou
Lehrbereich Arzneimittelzulassung und Qualitätssicherung, Hochschule Biberach
Studiendekanin Biopharmazeutisch-Medizintechnische Wissenschaften und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule

Prof. Dr. Thomas Mertens
Vorsitzender, STIKO am Robert-Koch-Institut

Dr. Fridtjof Traulsen
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Standortleiter Biberach

Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin Dr. Christina Berndt. Sie ist Redakteurin der Süddeutschen Zeitung und wurde als „Wissenschaftsjournalistin des Jahres 2021“ ausgezeichnet.

Teilnehmen konnte man an der öffentlichen und kostenlosen Veranstaltung im Stadthaus Ulm in Präsenz als auch per Livestream.

ERKLÄRVIDEO

IMPULSVORTRÄGE

Die Aufzeichnungen der Impulsvorträge von Prof. Dr. Thomas Mertens, aktueller STIKO-Vorsitzende am Robert-Koch-Institut, und Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Chef der Ulmer Unikinderklinik, können Sie hier abrufen.

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PODIUMSDISKUSSION 1

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion zum Thema „Vom therapeutischen Bedarf zur Entwicklung von neuartigen Medikamenten“ mit Prof. Dr. Toni Cathomen; Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin; Dr. Lea Krutzke; Minister Manfred Lucha (MdL) und Dr. Fridtjof Traulsen können Sie hier abrufen. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Christina Berndt.

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PODIUMSDISKUSSION 2

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion zum Thema „Vom therapeutischen Bedarf zur Entwicklung von neuartigen Medikamenten“ mit Prof. Dr. Toni Cathomen; Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin; Dr. Robert Mader, Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou und Dr. Fridtjof Traulsen als Podiumsgäste können Sie hier abrufen. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Christina Berndt.

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AUSSTELLUNG

Am 14. Juli 2022 fand die InnoSÜD-Veranstaltung „Vom Feind zum Freund – Viren in der Medizin“ in Zusammenarbeit mit dem BioPharma Cluster South Germany im Stadthaus Ulm statt. Neben Impulsvorträgen und einer Ausstellung wurden Themen rund um den Einsatz von Virus-basierten Arzneimittel für neuartige Therapien in zwei Podiumsdiskussionen debattiert.
Die Ausstellung zum Thema „Vom Labor zum Krankenbett“ können Sie sich in digitaler Form hier anschauen:

HINTERGRUND: NEUARTIGE KOMPLEXE BIOPHARMAZEUTIKA

Anders als chemisch hergestellte Arzneimittel wie Aspirin und heutige biologische Wirkstoffe wie rekombinante Proteine (z. B. Antikörper) kennzeichnet die nächste Generation der Biopharmazeutika eine hohe Komplexität in Aufbau und Wirkungsweise. Das erfordert gänzlich neue Verfahren für Entwicklung und Herstellung und geht zudem mit spezifischen Herausforderungen bei Zulassung und Marktzugang einher.

schematische Darstellung von Arzneimitteln wie Insulin und Aspirin im Vergleich mit Viren
Der Vergleich chemischer mit biologischen Wirkstoffen zeigt die Zunahme von Größe und Komplexität. Eine Entwicklung wie vom Fahrrad zur Rakete. (Angepasste Grafik und mit freundlicher Genehmigung von: Ralf Otto, Alberto Santagostino, Ulf Schrader (eds.): From science to operations: Questions, choices and strategies for success in biopharma. (2014, McKinsey & Company)

Es braucht daher vermehrte und koordinierte Forschung in Wissenschaft und Industrie, um den Weg in die Präzisionsmedizin der Zukunft erfolgreich zu beschreiten.
InnoSÜD und der BioPharma Cluster South Germany haben deshalb beschlossen, ihre bereits bestehende Zusammenarbeit zu stärken. Gemeinsam wollen wir neue Strategien und Formate der Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft entwickeln und vorantreiben.

Die geballte akademische Expertise der Hochschulen und die Exzellenz der regionalen Industrie, die in seltener räumlicher Verdichtung alle Schritte der biopharmazeutischen Wertschöpfung abdeckt, schaffen günstige Voraussetzungen, um die klinische Anwendung der nächsten Generation komplexer Biopharmazeutika mit den Akteuren aus Politik und Gesellschaft zu beschleunigen.

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