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Dr. Astrid Kritzinger, Viral Vectore Core Facility, Universität Ulm

(Projektteam: Prof. Dr. Stefan Kochanek, Dr. Astrid Kritzinger, Robin Nilson)

Mein Projekt in 4 Stichpunkten:

  • Virale Vektoren (adeno-, adeno-assoziierte und lenti-)
  • Produktion, Aufreinigung und Qualitätskontrolle
  • Methodenetablierung, -entwicklung und -validierung
  • Open Lab, Training, Kooperationen

Was bewirkt meine Forschung?

Virale Vektoren können zur Untersuchung verschiedenster biomedizinischer Fragestellungen sowie zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden. Allen Anwendungen gemein ist, dass durch diese virus-basierten „Taxis“ sehr effektiv genetische Information in verschiedene Zellen eingeschleust werden kann. Darauf basierend können anschließend in der Zielzelle spezifische Proteine gebildet oder ihre Bildung reguliert werden. Beispiele sind Impfstoff-Antigene, fehlende oder fehlerhaft-funktionierende Enzyme bei Gendefekten sowie Marker-Proteine, die es erlauben Zellen zu selektieren oder auf ihrem Weg zu verfolgen. In letzter Instanz dienen virale Vektoren dem besseren Verständnis, der Vorbeugung und der Behandlung von Krankheiten, bei denen herkömmliche Medikamente an ihre Grenzen stoßen und zählen daher zu den sogenannten „neuartigen Arzneimitteln“.

Was treibt mich an?

Die ursprüngliche Motivation, die mich zur Forschung in der Molekularen Medizin brachte, ist das Streben danach, zu verstehen, wie Prozesse auf molekularer Ebene funktionieren, und dann dieses Wissen zur Bekämpfung von Krankheiten einzusetzen.

Bezogen auf die „Viral Vector Core Facility“ finde ich den Gedanken toll, dass wir eine Plattformtechnologie auf die Beine stellen, die übergreifend über verschiedene Disziplinen genutzt werden kann. So liefern wir Werkzeuge, die in einer Vielzahl von Forschungsbereichen eingesetzt werden können. Wir ersparen es Forschungsabteilungen, sich mit dem für sie meist fachfremden Thema der Vektorproduktion auseinanderzusetzen und können eine gute Qualität der viralen Vektoren sicherstellen, was letztlich zu höheren Erfolgschancen von Experimenten, besser reproduzierbaren Ergebnissen und standardisierbaren Prozessen führt.

Wie kann man mit mir zusammenarbeiten?

Es gibt mehrere Möglichkeiten mit uns, der „Viral Vector Core Facility“, zusammenzuarbeiten. Das dahinterliegende Bestreben unsererseits ist immer, gemeinsam die Forschung und Entwicklung voranzutreiben, egal ob grundlagenorientiert im akademischen Bereich oder anwendungsorientiert in der regionalen pharmazeutischen Industrie.

Der „Klassiker“ der Zusammenarbeit wäre wohl, dass ein Kunde einen viralen Vektor als Werkzeug zur Bearbeitung einer Fragestellung im eigenen Fachbereich benötigt. Dann können wir beraten, welcher Vektortyp sich eignet, und der Kunde kann letztlich aus einem Servicekatalog auswählen (Umfang der Produktion, Aufreinigungsverfahren, welche Qualitätskontrollen/Charakterisierung…). Voraussichtlich wird dies ca. ab Mitte 2022 offiziell möglich sein.

Alternative Formen der Zusammenarbeit wären Kooperationsprojekte z. B. hinsichtlich Fragestellungen zur Vektorbiologie oder der Prozessoptimierung in Produktion, Aufreinigung, Analyse oder Lagerung. Auch Auftragsforschung ist eine Option, wenn z.B. ein Industriepartner nicht die Räumlichkeiten für die Arbeit mit S2-Organismen hat. Als Open Lab bieten wir zudem die Möglichkeit, dass in unseren Räumlichkeiten nach entsprechendem Training externe Wissenschaftler Vektoren produzieren, analysieren oder anderweitige Experimente mit Vektoren durchführen. Auch Praktika können prinzipiell absolviert und Abschlussarbeiten angefertigt werden. Die Kapazitäten hierfür werden von der Auftragslage abhängen.

Kontakt:

astrid.kritzinger@uni-ulm.de

Bild: Universität Ulm