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Unternehmerin sein – davon träumen 12 Migrantinnen am Institut für Bildung und Sprachen in Ulm. Unterstützung bekommen sie dabei vom InnoSÜD-Teilprojekt „Gründungsmentoring für Frauen“ an der Hochschule Neu-Ulm. In einer Serie von Netzwerktreffen und Workshops erhielten die Gründungsinteressierten Informationen über anstehende Aufgaben und potenzielle Hindernisse sowie Unterstützung auf dem Weg zum eigenen Businessplan. Im Januar endete der erste Workshopzyklus, weitere Angebote sind in Planung.

Vier Monate lang feilten die Teilnehmerinnen aus aller Welt an ihren Geschäftsideen, aus denen in einem nächsten Schritt konkrete Businesspläne hervorgehen sollen. Vom Restaurant mit pakistanischen Spezialitäten nach Familienrezept bis zur IT-Beratungsfirma könnten die Gründungsvorhaben kaum unterschiedlicher sein. „Doch gerade diese Vielfalt, gekoppelt mit dem Wunsch der Teilnehmerinnen nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung, machte den Austausch so bereichernd,“ resümiert Projektleiterin Prof. Dr. Julia Künkele. 

Begleitet wurden die Teilnehmerinnen von Unternehmensberaterin Hildegard Kuch-Kuthe und Business Coach Manuela Orlowitsch. Meltem Madenci, Gründerin und Geschäftsführerin des Instituts für Bildung und Sprachen, unterstützte die Zusammenarbeit als Gastgeberin und vertrauensvolle Anlaufstelle für die Frauen.

Im Januar 2021 fand der vorerst letzte von vier intensiven Workshops statt. COVID-19 hat die Durchführung der Workshops allerdings zwischenzeitlich erschwert. „Viele der Mütter im Kurs hatten mit dem Homeschooling alle Hände voll zu tun und konnten nicht alle Termine wahrnehmen,“ erklärt Jessica Hartwig, die das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin mitbetreut.

Die Teilnehmerinnen, die das Ziel der Selbständigkeit weiterverfolgen möchten, werden aber weiter auf ihrem Weg begleitet. Die angehenden Gründerinnen haben die Möglichkeit, am Lotsenprogramm der HNU Founders Journey teilzunehmen. Expert*innen der Hochschule Neu-Ulm unterstützen und motivieren sie dabei bei regelmäßigen Treffen und beraten bei Fragen und Problemen. Außerdem werden Gründerinnen dort in ein Netzwerk eingebunden, bei dem sie an Veranstaltungen, Seminaren, Workshops und Austauschtreffen teilnehmen können.

Auch der Workshopzyklus mit dem Institut für Bildung und Sprachen soll in 2021 wiederholt werden, so Prof. Dr. Künkele „Unter anderem überlegen wir dann, „Role models“ einzuladen: Migrantinnen, die selbst erfolgreich gegründet haben und von ihren Erfahrungen berichten.“ Denn, so die Projektleiterin: „Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund zählen in Deutschland noch immer zu einer absoluten Minderheit. Das möchten wir mit unserem InnoSÜD-Projekt ändern.“

Text: Jessica Hartwig, Dorothee Barsch

Impressionen vom Auftakt-Workshop im September

Hinweis: Die Fotos entstanden bei einer Veranstaltung im September 2020 in Ulm unter Einhaltung der zu diesem Zeitpunkt gültigen Corona-Verordnungen des Landes Baden-Württemberg.