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Der Übergang vom Studium in das Berufsleben bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für Wissenschaft und Wirtschaft. Im Gegensatz zu der Schnittstelle Schule-Hochschule gibt es für diesen Abschnitt weniger gezielte Angebote. Dies wird sich in den kommenden Jahren ändern, zumindest in der Region: Die Hochschule Biberach (HBC) war im Verbund mit der Universität Ulm und der Technischen Hochschule Ulm bei einer Projektausschreibung des Landes Baden-Württemberg erfolgreich und hat für ihr Konzept „InnoTEACH“ eine Förderung von 750.000 Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren eingeworben. 18 Anträge waren beim Land eingegangen, vier wurden am Ende für die Förderung ausgewählt. „Die Fördergelder ermöglichen uns gemeinsame Formate, die den Übergang in den Job fließend gestalten“, sagt Jens Winter, Prorektor für Lebenslanges Lernen an der Hochschule Biberach.

Mit der Universität Ulm, der Technischen Hochschule Ulm und der Hochschule Neu-Ulm ist die Hochschule Biberach im Hochschulverbund „InnoSÜD“ eng verzahnt; gemeinsam wollen die InnoSÜD-Partner die Region Donau-Iller-Riß unter den wettbewerbs- und innovationsfähigsten Räumen Europas positionieren. Im Fokus stehen dabei die Themenfelder Energie, Mobilität, Gesundheit und Biotechnologie sowie Transformationsmanagement. 2018 hatten die Hochschulen gemeinsam im Förderprogramm „Innovative Hochschule“ punkten können, weitere Erfolge folgten – zuletzt im Bereich Existenzgründung. Der Antrag ist ein weiterer Baustein in der engen Zusammenarbeit der vier InnoSÜD-Partner, was den Biberacher Rektor André Bleicher sehr freut: „Mit InnoTEACH übersetzen wir die Transferformate aus InnoSÜD in die Lehre und ins Studium, wodurch der Forschungsverbund auch im Studium erlebbar wird.“ „Diese Projekte greifen an den Verbundhochschulen perfekt ineinander“, ergänzt Professorin Olga Pollatos, Vizepräsidentin für Lehre an der Universität Ulm.

Studierende sollen in InnoTEACH durch gezielte, praxisnahe Projekte Zugang zu aktuellen Forschungsvorhaben der Hochschulen, aber auch zu anwendungsorientierten Problemstellungen beteiligter Unternehmen in der Region erhalten. Dies kann über verschiedenste Formate geschehen wie beispielsweise Projektarbeiten im Unternehmen, Austausch von Lehrenden oder Mentorenprogramme. Der enge Kontakt zu den Hochschulen bietet insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen den Zugang zu innovativer Forschung und Entwicklung, sowie eine niederschwellige Verbindung zu künftigen Absolventen. Die Hochschulen profitieren dadurch, dass sie durch kooperative Projekte an realen, praktischen Herausforderungen Implikationen für die eigene Lehre und Forschung gewinnen. Damit hat der Antrag den richtigen Ansatz gefunden. Denn die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer führt aus: „Die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft ist wichtig, damit Ideen und Technologien schnell in der Wirtschaft ankommen und für die Gesellschaft wirksam werden.“ Besonders freut sich Jens Winter für die Studierenden: „Am Ende des Studiums bekommen die Studierenden eine noch engere Verzahnung zur Berufswelt von morgen. Das motiviert enorm.“

Text: Hochschule Biberach, Foto: HBC/Stefan Sättele