Mit dem Innovationskongress haben die Technische Hochschule Ulm, die Innovationsregion Ulm und das Verbundprojekt InnoSÜD ein neues Forum geschaffen, in dem sich Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus der Region über Zukunftsthemen austauschen können. Mit gut 300 Teilnehmer*innen war der erste Kongress am 9. Mai 2019 ein voller Erfolg.
Neben Vorträgen zu den Themenschwerpunkten Automatisiertes Fahren, Shared Services & Connected Car, Elektromobilität sowie Innovation & Transfer luden Workshops und Barcamp-Poster zum Austausch ein, und auf einer Innovationsmeile stellten sich regionale Aussteller*innen aus Wirtschaft und Forschung vor. Im nächsten Jahr wird der Kongress zu einem weiteren Zukunftsthema fortgeführt.
Begrüßt wurden die Besucher*innen von Hochschulrektor Prof. Dr. Volker Reuter und von Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch, der die Themenauswahl des Kongresses mit seiner Bedeutung für die Region lobte. Auch den Gedanken von Austausch und Vernetzung hob er hervor – und äußerte bereits die Hoffnung auf eine Wiederholung im Folgejahr.
Zum Auftakt lieferte Keynote-Speaker Prof. Dr. Werner Tillmetz Beispiele aus der Forschung zu zukunftsfähigen Technologien im Bereich der Mobilität. Prof. Dr. Tillmetz berichtete aus seiner langjährigen Forschungsarbeit zu Brennstoffzellen, unter anderem als Leiter des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung in Ulm. Anhand der Entwicklungsgeschichte der Technologie mit ihren Höhen und Tiefen zeigte er anschaulich, welche vielfältigen Faktoren die Durchsetzung von Innovationen begünstigen oder bremsen können.
Die zweite Keynote des Tages richtete den Blick auf Trends aus dem Ausland. Prof. Dr. Ulrike Reisach von der Hochschule Neu-Ulm zeigte, wie sich derzeit die Intelligente Mobilität in China entwickelt und wie Mobilität und Stadtplanung dort Hand in Hand gehen. Auch ihr Vortrag machte deutlich: Technologische Invention ist das Eine – ihr Erfolg hängt aber auch wesentlich von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.
Transfer und Innovation ermöglichen: Das Verbundprojekt InnoSÜD und die TRIZ-Methode
Neben den drei Themenblöcken Automatisiertes Fahren, Shared Services & Connected Car und Elektromobilität widmete sich ein Themenblock dem Thema Innovation & Transfer und der Frage, wie die beiden einander befördern können. Als Beispiel dafür stellten Dr. Julia Kipper-Albertini und Dr. Thomas Aigle den Forschungs- und Transferverbund InnoSÜD vor und erklärten, wie das Verbundprojekt die Region in punkto Forschung und Innovation unterstützt.
Teil des Themenblocks war außerdem ein Workshop zur sogenannten TRIZ-Methode, die beim Erarbeiten von Lösungsmustern für Problemstellungen zum Einsatz kommt. Prof. Dr. Christian Iniotakis von der Technischen Hochschule Ulm stellte die Methode vor und zeigte, wie sie dazu beitragen kann, systematisch Innovation zu generieren.
Nach gelungenem Auftakt: Start der Planung für 2020
Die Veranstalter zeigten sich mit der Resonanz sehr zufrieden. Uschi Knapp, Geschäftsführerin der Innovationsregion, resümierte: „Die Innovationsregion will regionale Akteure zu Zukunftsthemen wie Mobilität vernetzen. Dieses Ziel konnte mit dem Innovationskongress hervorragend umgesetzt werden.“
Prof. Dr. Marianne von Schwerin, Prorektorin für Forschung und internationale Angelegenheiten der Technischen Hochschule Ulm, betonte die Bedeutung solcher Gelegenheiten zum konstruktiven Austausch und gegenseitigem Wissenstransfer für die Hochschule und die Region: „Um technologische Umbrüche aktiv mitzugestalten, benötigt es einen breiten und frühzeitigen Diskurs zwischen Forschenden an den Hochschulen und Spezialisten in den Unternehmen. Der Innovationskongress ist ein Beispiel dafür, wie dieser Diskurs erfolgreich gestaltet werden kann.“
Ergänzt werde diese Möglichkeit durch weitere Aktivitäten im Rahmen des Forschungs- und Transferverbunds InnoSÜD, in dem die Technische Hochschule sich mit dem Transfer von Wissen und Technologien aus den Themenfedern Mobilität und Energie beteiligt. „Das Themenfeld Energie, ebenfalls zentral für die Bearbeitung wichtiger Zukunftsthemen, wird wahrscheinlich deshalb beim nächsten Innovationskongress im kommenden Jahr im Fokus stehen,“ so die Prorektorin.
Hintergrund: Technische Hochschule Ulm
Anwendungsorientierte Forschung und innovativer Technologietransfer ist neben hochqualitativer Lehre und Weiterbildung eine der Kernaufgaben der Technischen Hochschule Ulm (THU). Vor dem Hintergrund einer zunehmend technisierten und digitalisierten Welt liegen die Schwerpunkte in Studium, Weiterbildung und angewandter Forschung in den Bereichen Moderne Mobilität, Digitale Technologien, Nachhaltige Energiesysteme, Technik in Gesundheit und Medizin sowie Intelligente Industrielle Systeme. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft möchte die technische Hochschule Innovationen in diesen Forschungsschwerpunkten generieren. Die THU verfügt dabei über langjährige Forschungserfahrung sowie eine moderne Infrastruktur in den Instituten. Insbesondere ist die Hochschule bestrebt, gemeinsam neue Wege zu gehen und dabei auch innovative Forschungs- und Transferformate zu erproben.
Hintergrund: Innovationsregion Ulm
Eine starke Wirtschaftskraft mit einem überdurchschnittlichen Innovationsniveau, herausragende Leistungen in Forschung und Entwicklung, gepaart mit einer hohen Lebens- und Freizeitqualität: Die Innovationsregion Ulm nimmt nicht umsonst deutschlandweit Spitzenplätze in zahlreichen Studien und Rankings ein. Sie kann als attraktiver Standort überzeugen, ob für Unternehmen, die sich hier ansiedeln möchten oder für Menschen, die auf der Suche nach Arbeit und einem neuen Lebensmittelpunktsind. Vor 20 Jahren gegründet, soll das Thema „Innovation“, das die Region im Namen trägt, neu belebt werden.
Text: Dorothee Barsch, InnoSÜD-Wissenschaftskommunikatorin